Das letzte mal, dass ich Rudi Assauer vor der Veröffentlichung seiner Alzheimerkrankheit sah, war auf einer Veranstaltung, die ich im Revuepalast im Januar 2011 in Herten fotografierte. Es war ein Augenblick, in der er sehr still in sich gekehrt war und am Geschehen um sich herum nicht teilnahm. Es war sehr bemerkenswert, da ich ihn bisher immer anders wahrgenommen hatte. Veranstaltungen, auf denen ich ihn traf, verhießen immer viel Spaß. In seiner unnachahmlichen Art, sorgte er für einen Lacher nach dem anderen.
Als er ein Jahr später in einem Interview mit dem Stern über seine Erkrankung sprach, wurde klar, dass er zu dem Zeitpunkt, als ich das letzte Bild von ihm machte, schon von seiner Diagnose erfahren hatte. Vielleicht war er aus diesem Grund an diesem Abend eher still und zurückgezogen.
Ich traf ihn dann noch einmal im Oktober 2014, als seine Tochter Bettina Michel ihr Buch "Papa, ich bin für Dich da" vorstellte. Es war traurig ihn zu sehen, denn er war nur noch ein Schatten des Mannes, den ich kennengelernt hatte. Die Bilder, die ich an diesem Abend von ihm machte, habe ich gelöscht, denn ich wollte nicht, dass sie jemals veröffentlicht werden.
Heute, am 30. April 2024, wäre Rudi Assauer 80 Jahre alt geworden. Doch er starb schon am 6. Februar 2019 in Herten.