Dieses Bild zeigt das Hertener Schloss von der Nordseite im November 1984. Es ist das erste Bild, das ich selbst in einem Fotolabor entwickelt habe. In der Schule hatten wir erfahren, dass es eine Foto-AG gebe, in der man unter Anleitung eines Oberstufenschülers das Fotografieren sowie die erstellten Fotos zu entwickeln lernen könnte. Und so nahm ich mit einigen Schulfreunden nach den Sommerferien an der AG teil.

Bis heute denke ich mit Genuss an diese Zeit zurück. Fotos oder auch die eigenen Filme selbst zu entwickeln, sollte jeder Fotograf einmal gemacht haben. Ich möchte jetzt gar nicht auf den Prozess eingehen und dass das Bild wie von Zauberhand im Entwicklerbad erscheint. Ich möchte von der Ruhe erzählen, die das Entwickeln in einem auslöst. Das Summen der Zeitschaltuhr und das knacken der sich ein- und ausschaltenden Lampe des Vergrößerers, der das Negativbild auf das Fotopapier wirft. Zumindest, wenn man dabei keine Heavy Metal und Rockmusik der 80er Jahre hört, wie wir es dann später machten.

Auf dem zweiten Bild sieht man mich, während einer Fototour durch den Schlosspark, bei der auch das Eingangsbild entstand. Ich fotografiere nicht mit meiner eigenen Kamera sondern mit der des Kursleiters. Er wollte, dass alle Teilnehmer die gleichen Voraussetzungen haben. Mich fotografierte der Kursleiter mit meiner ersten Spiegelreflex, die ich zwei Jahre zuvor endlich zu Weihnachten bekommen hatte.

Zu dieser Zeit wurde auch mein Berufswunsch klarer. Doch ohne mich festzulegen sagte ich immer auf die Frage, was ich später denn mal machen wollte: „Ich weiß nicht. Irgendwas mit Medien“. Obwohl es für mich eigentlich schon ziemlich klar war, wohin die Reise gehen sollte. Von dem genauen Wie hatte ich natürlich noch keine Ahnung.